Objekt | Wohnkomplex Sonnenstraße 99-105, Düsseldorf |
Bauherr | Boss Bau GmbH & Co KG, Düsseldorf |
Architekt | Architekturbüro Schwingen, Düsseldorf |
Planung | PBS & Partner, Erkrath |
Baujahr | 2005 - 2006 |
Wärmequelle | Erdreich |
Wärmepumpe | Typ DS 5194.3, 150 kW |
Kollektor | 18 Vertikalsonden à 100 m |
Betrieb | Heizen mit Wärmerückgewinnung |
Als in 2006 die ersten Bewohner in die Düsseldorfer Sonnenstraße 99-105 einzogen, galt dieser Komplex als größte geothermisch-beheizte Wohnanlage Nordrhein-Westfalens. Insgesamt 1800 m Erdsonde beheizen die 50 freifinanzierten Wohneinheiten, aufgeteilt in Zwei- bis Vierzimmerwohnungen. Wärmebedarf: EnEV-Standard.
Die Wärmeversorgung besteht neben dem Sondenfeld, der Wärmepumpe und der Wärmerückgewinnung aus sechs Warmwasserspeichern à 950 l, einem zusätzlichen Trennspeicher und Hochleistungs-Wärmetauschern je Wohnung. Diese dezentralen Platten-Wärmetauscher von 54 kW stellen den Warmwasserbedarf für Küche und Bad sicher.
Die sechs Warmwasserspeicher haben in der Wärmebelieferung Vorrang vor der Heizung. Je nach Tages- und Jahreszeit könnte somit die Regelung unter Umständen die Fußbodenheizschlangen für eine halbe Stunde oder eine ganze Stunde vom Netz nehmen. Die große umlaufende Wassermenge dürfte zwar eine bestimmte Zeitspanne ohne merkbare Einwirkungen auf die Raumtemperaturen überbrücken, aber die Planer sahen doch heizungstechnisch ein bestimmtes Restrisiko in der Vorrangschaltung der Warmwasserbereitung. Deshalb integrierten Sie einen 950 l-Trennspeicher und übertrugen ihm im Wesentlichen zwei Aufgaben: Zu Nutzen längerer Laufzeiten der Wärmepumpe wegen des nun größeren, zu beheizenden Wasservolumens, und, wie erwähnt, zu Nutzen eines ausreichenden Wärmevorrats.
Objekt | Zwei Reihenhäuser mit 15 Wohneinheiten, Cloppenburger Weg, Düsseldorf |
Bauherr | Boss Bau GmbH & Co. KG, Düsseldorf |
Architekt | Architekturbüro Schwingen, Düsseldorf |
Planung | PBS & Partner, Erkrath |
Baujahr | 2006 |
Wärmequelle | Erdreich |
Wärmepumpe | DS 5072.3; 71,8 kW, Tandem- Ausführung (2 Verdichter) |
Kollektor | 9 Vertikalsonden à 70 m |
Betrieb | Heizen mit Wärmerückgewinnung |
Die wärmepumpen- und fußbodenbeheizten 15 Wohneinheiten im Cloppenburger Weg in Düsseldorf haben eine durchschnittliche Wohnfläche von 85 qm. Die beiden Häuser des Baujahres 2006 entsprechen in ihren bauphysikalischen Kennwerten dem normalen Standard-EnEV-Haus. Da das Verbraucherverhalten hohen Einfluss auf den Wärmeverbrauch hat, investierte der Bauherr, die Firma Bossbau, nicht in über die EnEV hinausgehende Dämmmaßnahmen, weil deren Vorteil verloren geht, wenn die Fenster geöffnet bleiben. Der bessere Wirkungsgrad einer effizienten Heizungstechnik kommt dagegen grundsätzlich den Heizkosten zugute.
Die Wärmepumpe arbeitet auf zwei Ladespeicher, einer für die Heizung, einer für das Trinkwasser. Trinkwasserseitig sahen die Planer ein Speichervolumen von 1900 Liter mit einem Temperaturniveau von 55 °C vor. In die Bestimmung dieses Volumens floss eine Gleichzeitigkeitsbetrachtung der 15 Wohneinheiten ein, in erster Linie in Bezug auf den Duschwasserbedarf in den Morgenstunden. Der Speicher muss über ein Zeitfenster von etwa 1,5 Stunden eine definierte Spitzen-Gleichzeitigkeit abdecken können.
Objekt | Siedlung Niehler WohnArt, ca. 400 Wohnungen/Einfamilienhäuser |
Bauherr/ Architektur | GAG Immobilien AG, Köln |
Planung | CommonConsult, Herne |
Baujahr | 2007 – 2009/2010 |
Wärmequelle | Grundwasser |
Wärmepumpe | Typ DS, Gesamtleistung 1,7 MW |
Brunnen | 21 Saug- und Schluckbrunnen |
Betrieb | Heizen |
Die GAG Immobilien AG, Kölns dominierende Wohnungsgesellschaft mit rund 42.000 Wohnungen und rund 100.000 Mietern, hatte im März 2007 begonnen, einige Hundert Wohnungen und Häuser auf einem ehemaligen Siemensgelände an der Amsterdamer Straße in Köln-Niehl zu errichten.
Konkret setzt sich Niehler WohnArt zusammen aus:
50 Eigenheime KfW-60-Standard, 89 Eigentumswohnungen und 265 öffentlich geförderte Wohnungen.
GAG-Vorstand Günter Ott: „Dieses Erdwärmeprojekt ist kein Pilotprojekt, sondern der Beginn einer Umsetzung modernster regenerativer Energie in die Baupraxis – in größeren Dimensionen. Wir haben längst die Schwelle des Experimentellen überschritten.“ Die GAG hat bereits an anderer Stelle regenerative Energie-Projekte und nachhaltige Bauweise umgesetzt und viele Vorhaben „in der Pipeline“ (Ott). Erwähnenswert ist etwa die Solarsiedlung Westend in Ossendorf. Bei der Maßnahme handelt es sich um 144 Wohnungen im Bestand. Der Einsatz weiterer Wärmepumpen ist für Neubausiedlungen in Köln-Müngersdorf wie auch in Koln-Zollstock projektiert.
Grundwasser als Wärmequelle. Die insgesamt 21 Saug- und Schluckbrunnen gestatten eine Wärmeentnahme von 1,7 MW. Diese Untertage- Architektur mit Bohrungen nicht tiefer als 30 m fand den Segen der Unteren Wasserbehörde. In Köln-Niehl hätte es für die Alternative Erdwärme statt Grundwasser für die 400 Wohnungen eines riesigen Erdsondenfeldes bedurft, was sowohl aus Kosten- als auch aus tech- nischen Gründen nicht infrage kam. Aufgrund seiner Mächtigkeit in unmittelbarer Rheinnähe bot sich aber der Grundwasserstrom an. Die Mehrkosten gegenüber der Brennwerttechnik sollen sich in sieben bis zehn Jahren amortisieren.
Objekt | Wohn- und Gewerbeobjekt Ruppichteroth/Bergisches Land |
Eigentümer | Eheleute Kessler, Ruppichteroth |
Sanierungsplanung | Metternich Haustechnik, Windeck |
Baujahr | um 1900, Sanierung 2000-2008 |
Wärmequelle | Erdreich |
Wärmepumpe | DS 5062.4, Tandem-Ausführung, 34 kW |
Kollektor | 10 Vertikalsonden, total 70 m Sondenlänge |
Betrieb | Heizen |
Das Eigentümer-Ehepaar Keßler schwenkte in ihrem denkmalwerten Anwesen aus Bergischem Bruchstein von Öl auf Erdwärme um. Das gut 100 Jahre alte Gebäude beherbergt auf 700 qm Wohnfläche fünf Familien und wird darüber hinaus auch gewerblich genutzt. Größere Renovierungsarbeiten begannen im Jahr 2000 – neues Dach, Isolierverglasung, 12 cm Dämmung auf den Außenwänden – und schlossen 2008 mit der Installation der Wärmepumpenanlage ab. Die hohen und kletternden Heizölkosten der ehemaligen Ölheizung hatten den Ausschlag zum Wechsel auf die preiswerte Umweltenergie gegeben.
Eine Tandem-Anlage mit ihren beiden Stufen erfüllt diese Aufgabe besonders ökonomisch. Mehrheitlich fordert ihr das Gebäude eine kleine Last ab, sie arbeitet dann nur mit einem Kompressor. Das kommt einer längeren Laufzeit zugute. Die wiederum wirkt sich positiv auf den Kältekreislauf im Innern aus und damit auf eine Erhöhung der Jahres-Arbeitszahl: Der intelligenten Regelung in den WATERKOTTE- Wärmepumpen bleibt so genügend Zeit, den Betrieb zu optimieren und dafür zu sorgen, dass der Wärmeerzeuger 15 oder 20 Minuten mit idealen Werten läuft. Bei Ein-Kompressoranlagen würde der für die Teillast überdimensionierte Verdichter nur kurzzeitig anspringen, um gleich wieder abzuschalten. Das schadet der Lebensdauer und der Effizienz.